Skulpturen erinnern und weisen nach vorn

zur Startseite
„Wir bekennen uns schuldig und tun alles dafür, dass sich Ähnliches nie mehr wiederholt.“ Die Leitenden von Evangelischer Brüdergemeinde und Diakonie bitten um Vergebung.

Die Evangelische Brüdergemeinde und ihre Diakonie verstanden die Gedenkveranstaltung und die Aufrichtung der Skulpturen als öffentlich sichtbares Zeichen der Warnung und Wegweisung im Gedenken an die Missbrauchsgeschehen und als wichtigen Beitrag zu deren Verarbeitung. Sie sollte ebenfalls Ansporn für künftige Generationen sein, dass sich Ähnliches nie mehr wiederholt.

Gemeinsame Beteiligung

Die beiden Skulpturen HOFFNUNG und VERTRAUEN wurden im Hoffmannhaus und im Flattichhaus aufgerichtet. Die dritte Skulptur RESPEKT soll 2023 im Hoffmannhaus Wilhelmsdorf Platz finden. In der Stadthalle Korntal fand eine Podiumsdiskussion mit Beteiligung ehemaliger Heimkinder und Vertretern von Brüdergemeinde und Diakonie statt.

Schuldbekenntnis und Bitte um Vergebung

In einem Schuldbekenntnis und einem persönlichen Brief an die ehemaligen Heimkinder von Korntal und Wilhelmsdorf bekannten sich die Verantwortlichen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal und ihrer Diakonie zu dem Missbrauch und baten die Betroffenen um Vergebung für das erlittene Leid. Die beiden Diakonie-Geschäftsführer Jutta Arndt und Veit-Michael Glatzle, Brüdergemeinde-Vorsteher Dieter Weißer sowie Klaus Andersen, Vorsitzender des Komitees Aufarbeitung und Prävention für die Evangelische Brüdergemeinde Korntal und ihre Diakonie, formulierten es als „aufrichtiges Anliegen, dass wir stellvertretend für unsere Institution als auch ganz persönlich nach den intensiven Jahren der Aufklärung und Aufarbeitung mit diesem Bekenntnis noch einmal zusammenfassend an die Betroffenen und an die Öffentlichkeit wenden.“ Ein umfassendes Präventions- und Schutzkonzept der Evangelischen Brüdergemeinde und ihrer Diakonie soll dazu beitragen, dass Missbrauch in den diakonischen Einrichtungen der Korntaler Brüdergemeinde nie mehr geschieht.

Was es braucht, damit Leben gelingt

Die drei von dem Künstler Gerhard Roese gestalteten Skulpturen mit einer goldenen Kugel in ihrer Mitte bilden eine Einheit und verweisen mit den von ihm gewählten Schlüsselbegriffen auf das, was unverzichtbar ist und bleibt, damit Leben gelingen kann. Die öffentlich zugänglichen Kunstwerke HOFFNUNG. VERTRAUEN. RESPEKT. erinnern als Mahnung und Warnung an die schrecklichen Geschehnisse von damals und stehen als „Zeichen gegen das Vergessen“. Der selbst von Missbrauch in der Odenwaldschule betroffene Künstler beschreibt die von ihm konzipierten und gefertigten Stelen mit eigenen Worten:

Schritte in die Zukunft

In Fortsetzung der Gedenkveranstaltung wollen die Evangelische Brüdergemeinde und ihre Diakonie mit allen ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern der Kinderheime in Korntal und Wilhelmsdorf, die an einem weiteren Austausch interessiert sind, zusammen überlegen, wie ein künftiger gemeinsamer Weg aussehen könnte und welche Schritte dafür geeignet wären.

Drei Skulpturen: HOFFNUNG. VERTRAUEN. RESPEKT.

Aus Buchstaben vorsichtig aufeinandergestapelt, darin eine goldene Kugel. Nimmt man sie weg, bricht alles auseinander.

HOFFNUNG. VERTRAUEN. RESPEKT.
Sie sind nötig, damit Leben gelingt. Sie zu schützen ist Auftrag derer, die Verantwortung tragen für andere.

Dafür stehen die Skulpturen an drei Standorten der Diakonie:
Für alle Menschen.
An jedem neuen Tag.

Text: Gerhard Roese (www.gerhardroese.de)

Zurück