200 Jahre Korntal, die ersten Siedler und die Maikäfersuppe

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Viele interessante Veranstaltungen und Vorträge konnten wir im Jubiläumsjahr schon genießen, so auch den Bericht von Claus Bittner, seines Zeichens königlicher Leibbüchsenspanner seiner Majestät König Friedrich I. von Württemberg, der den Schulbauernhof Zukunftsfelder besuchte. Authentisch erzählte er von den schwierigen Zeiten, die vor 200 Jahren herrschten und wie Maikäfersupe schmeckt.

1815 brach in Indonesien der Vulkan Tambora aus und es kam weltweit zu einer mehrjährigen Abkühlung mit verheerenden Auswirkungen auf Land und Leute. Die Siedlerfamilien, die der Gründung Gottlieb Wilhelm Hoffmanns in Korntal folgten, waren geprägt von dieser Umweltkatastrophe, infolge deren der Himmel auf Jahre dunkler war und somit weniger Sonnenstrahlen die Erde trafen. Man weiß heute, dass diese Phase in einer erdgeschichtlichen kleinen Eiszeit stattfand, wo Temperaturrückgange für lange Winter und nasse, kühle Sommer sorgten.

Was wir uns heute kaum vorstellen können, sind die Hungersnöte, die die Menschen damals plagten. So gab es kaum Erträge von Getreide, Kartoffeln, Trauben und Gemüse. Wucherpreise, Krankheit und wachsende Armut trieben tausende von Bürgern in die Ferne oder eben, um ihren rechten Glauben leben zu können, nach Korntal.

Längst vergessen sind heute die Nöte von einst, wo man auch Insekten zum Nahrungsmittel erkoren hatte. Der Maikäfer, der heute selten ist, war damals eine weit verbreitete Speise in Europa, obwohl er gemeinhin als Landplage galt. Er und der Engerling wurden als Suppe, geröstet oder kandiert verzehrt. Auch unsere Siedler haben ihn wahrscheinlich gekostet. Und … heute wird es zunehmend populär Insekten auf den Speiseplan zu setzen.

Foto: Mario Sarto, Quelle: Wikipedia

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